Das RESTLESS LEGS SYNDROM (Syndrom der ruhelosen Beine) wird erst seit Ende der 80er Jahre verstärkt beachtet.
Die SYMPTOMATIK besteht typischerweise in Missempfindungen der Beine (seltener der Arme, ein- oder beidseitig), sie werden üblicherweise "in der Tiefe" lokalisiert (oft in den Waden) und führen zu einem Bewegungsdrang, der in der Regel auch eine motorische Unruhe bewirkt (Aufstehen aus dem Bett, Umhergehen oder auch Massieren). Die klassische Symptomatik verstärkt sich am Abend und in der Nacht, aber auch tagsüber in Ruhe, sie verbessert sich vorübergehend durch Aktivität. Eine SCHLAFSTÖRUNG ist häufig die Folge. Die Beschwerden müssen nicht täglich auftreten, längere gute Phasen kommen vor, die Erkrankung tritt nicht selten familiär gehäuft auf. Ein Drittel der Betroffenen hat schon vor dem 20. Lebensjahr Beschwerden, bei KINDERN werden die Symptome manchmal als "Wachstumsschmerzen" oder wegen der motorischen Unruhe als Aufmerksamkeitsstörung fehlgedeutet.
Der Befund bei der üblichen NEUROLOGISCHEN UNTERSUCHUNG ist typischerweise unauffällig, denn das Restless Legs Syndrom tritt in der Mehrzahl der Fälle ohne sonstige fassbare Ursache auf. Manchmal ist es die Folge einer Nierenerkrankung oder es tritt bei einer rheumatoiden Arthritis bzw. einer Polyneuropathie auf (seltener auch bei der Parkinson-Erkrankung oder medikamentös bedingt). Zur Abgrenzung anderer Krankheiten sind eine körperliche Untersuchung und eine ELEKTROMYOGRAPHISCHE UNTERSUCHUNG mit Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeiten erforderlich. In Zweifelsfällen oder bei fehlendem Ansprechen auf die medikamentöse Behandlung empfiehlt sich die Untersuchung in einem SCHLAFLABOR (charakteristische unwillkürliche Beinbewegungen im Schlaf). Die genaue URSACHE dieser Erkrankung ist nach wie vor unklar, diskutiert wird eine Entstehung im zentralen Nervensystem.
Die medikamentöse THERAPIE ist im Regelfall gut bis sehr gut wirksam. Es hat sich herausgestellt, dass beim Restless Legs Syndrom Medikamente
helfen, die ansonsten bei der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden (L-DOPA-Präparate oder Dopaminagonisten). Nur in schweren Fällen muss auf stärkere Schmerzmittel zurückgegriffen werden.
(LITERATUR: Clarenbach/Benes, Das Restless Legs-Syndrom, Uni-Med Verlag, Bremen 2006, INTERNET: www.restless-legs.org)