Die Abkürzungen sind unterschiedlich, ADHS heißt Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, ADS dementsprechend Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (oder Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom), die mit oder ohne Hyperaktivität auftreten kann. Manchmal wird auch von einem hyperkinetischen Syndrom gesprochen ("Zappelphilipp"). Sehr in der Diskussion und umstritten ist bekanntlich die medikamentöse Behandlung mit Methylphenidat, dessen Verbrauch in Deutschland in den letzten zehn Jahren auf mehr als das 20fache angestiegen ist! Die einen sind der Meinung, dass das Medikament ursächlich greift und einen gestörten Hirnstoffwechsel normalisiert - die anderen vertreten die Auffassung, dass zunächst alle "sanften Therapiemethoden" ausgeschöpft werden müssen. Leider sind - vor allem für Laien - wissenschaftlich fundierte Fakten und eher weltanschaulich motivierte Äußerungen nicht immer klar auseinander zuhalten. Wie dem auch sei, Eltern können sich informieren (und sollten sich auch informieren!) bei: www.ag-adhs.de (z.B. "Was stimmt denn nun?", Antworten auf häufige Fragen, Bücher) oder www.adhs.ch (sehr umfassend, z.B. Diagnostik & Therapie, "News").
Was ist nun die Symptomatik der ADHS (die 3 bis 10% der Kinder im Schulalter betrifft)? Kurz gesagt: Unaufmerksamkeit (einschließlich Ablenkbarkeit, nicht zuhören können etc.), Überaktivität (z.B. Herumlaufen im Klassenzimmer, keine leisen Freizeitbeschäftigungen) und Impulsivität (die Kinder unterbrechen und stören andere häufig). Diese Symptomatik beginnt vor dem 7. Lebensjahr, äußert sich in mehreren Bereichen, also z.B. zuhause und in der Schule und verursacht einen deutlichen Leidenszustand bzw. beeinträchtigt das Kind im sozialen Umfeld.
Andere Störungen müssen zunächst ausgeschlossen werden, z.B. eine Epilepsie (s.o.) oder ein Autismus (s.u.). In die Therapie müssen immer Eltern-Beratung und Verhaltenstherapie bzw. Trainingsprogramme integriert sein. Medikamente wie Methylphenidat dürfen nie alleine gegeben werden! Häufige Fehler sind, die Störung als Erziehungsfehler einzuordnen oder zu lange einfach nur abzuwarten - immerhin haben drei von vier unbehandelten ADHS-Kindern noch als Erwachsene Beschwerden, von einem "Auswachsen" der Störung kann keine Rede sein.
>>> Weitere Links: www.hypies.de (D) ist die "ganz andere Homepage" zum Thema hyperaktive Kinder, man muss sich erst einlesen und -sehen, aber es lohnt sich (viele Seiten
für Eltern, daneben auch über Zwänge und Tourette). Aus der Fülle der ADHS-Homepages seien noch ausgewählt www.adhs.de (D) - die Seiten einer Heilpädagogin - und www.ads-hyperaktivitaet.de (D) - die Seiten einer Elterngruppe.
Vom Umgang mit Kinderängsten handelt www.angst-auskunft.de (Rubrik "Kinderangst", D), beschrieben werden u.a. verschiedene Angstformen, der Umgang damit, Therapien, aber auch Depressionen
(die sich v.a. bei Kleinkindern anders äußern können als bei Erwachsenen).