Epilepsie

Besonders für Eltern gemacht ist www.epilepsie-elternverband.de, Epilepsie-Formen des Kindesalters werden genauso erwähnt wie ihre Therapien und Selbsthilfegruppen. Genauso informativ ist www.anfallskind.de.

 

Es kommt immer noch vor, dass eine Epilepsie als ein Makel empfunden wird, dabei handelt es sich doch umeine medizinische Diagnose. Von einer Epilepsie spricht man, wenn sich bestimmte Anfälle ohne besondere Provokation wiederholen, ansonsten sind es Gelegenheitsanfälle. Die Anfallstypen sind vielfältig, beispielsweise Absencen (kurze Abwesenheitszustände für meist nur Sekunden), myoklonische Anfälle (heftige Zuckungen im Schulter-Arm-Bereich ohne Sturz) oder generalisierte tonisch-klonische Anfälle mit Bewusstlosigkeit und Sturz (so genannter Grand-mal-Anfall, das ist der "große Krampfanfall", der Laien meist bekannt ist).

 

Gerade im Kindesalter ist es wichtig, dass auch die Eltern dem Neurologen den Anfall schildern (d.h. auch bei 17jährigen Jugendlichen mitkommen!) bzw. berichten, was sie davon wissen. Es geht auch darum, ob das Kind oder Familienangehörige früher schon Anfälle hatten. Für die Diagnose ist die möglichst exakte Anfallsschilderung viel wichtiger als alle Zusatzuntersuchungen, dies wissen Laien meist nicht.

 

Zunächst wird die Abgrenzung von anderen anfallsartigen Zuständen wichtig sein, die nichts mit einer Epilepsie zu tun haben (hier nur einige Beispiele): Respiratorische Affektkrämpfe von schreckhaften, wütenden oder schmerzgeplagten Vorschulkindern, Schlafwandeln, nächtliche oder sonstige Angstattacken, Hyperventilationszustände durch unnatürlich tiefes Atmen, Tics (s.o.), Migräne mit Begleitsymptomen, Schwindelattacken als Migräne-Symptom (s.o.) oder die große Gruppe der Synkopen (Ohnmacht im Stehen oder bei Schreck, aber auch bei Herzerkrankungen!).

 

Ist diese Abgrenzung geschehen (evtl. auch mit Zusatzuntersuchungen wie EEG und radiologischer Bildgebung) und lässt sich bei wiederholten Anfällen die Symptomatik einem bekannten Epilepsie-Krankheitsbild des Kindesalters zuordnen, so muss die Frage nach einer medikamentösen Anfallsverhütung beantwortet werden. Die Prognose mancher kindlicher Epilepsieformen ist sehr günstig, so heilt z.B. die Rolando-Epilepsie nach der Pubertät aus, andere müssen zwar evtl. zeitlebens behandelt werden (z.B. die juvenile myoklonische Epilepsie), aber ohne Entwicklungsverzögerung, wiederum andere treten ohnehin zusammen mit einer Hirnschädigung auf.

 

Fieberkrämpfe seien noch kurz erwähnt: Sie treten bei 2 bis 5% aller Kinder auf, in der überwiegenden Mehrzahl führen sie nicht zu Entwicklungsstörungen, nur ca. ein Drittel der Kinder mit einem Fieberkrampf bekommt einen zweiten, das Risiko, später eine Epilepsie zu entwickeln, liegt nur bei maximal 4%.

 

>>> Weitere Links: Die Internationale Liga gegen Epilepsie hat auf ihrer Homepage z.B. eine umfangreiche Nebenwirkungsliste: www.ligaepilepsie.de (D & E), interessant gemacht ist www.epilepsyfoundation.org (E) mit unterschiedlichen Zugängen für Teens, Eltern und auch Lehrer (über "Answer Place").